Ältere Migrant/-innen und Medien - 'Medien und n' Heft 11 (November 2017)

Mit den immensen Migrationsbewegungen des Jahres 2015, für die sich die deutsche Gesellschaft zunächst weithin offen, hilfsbereit und solidarisch zeigte (was zwischenzeitlich höchst emotionale und auch aggressive Auseinandersetzungen und politische, chauvinistische Reaktionen auslöste), womöglich aber auch schon mit der mindestens kollektiven, dann aber auch offiziellen Anerkennung der Bundesrepublik als Einwanderungsland seit etwa 2011 (was lange davor von der – konservativen – Mehrheit geleugnet wurde) rückte die Population von derzeit 18,6 Millionen (2016) Menschen „mit Migrationshintergrund“ nachdrücklich in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit, mit der sich Politik und auch Wissenschaft eigentlich schon 60 Jahre früher, seit den 1950er Jahre hätte beschäftigt müssen.

Denn bekanntlich erlebte die westdeutsche Bundesrepublik mehrere Einwanderungswellen, zunächst der angeworbenen so genannten „Gastarbeiter“ aus Südeuropa (Italien, Spanien, Griechenland), dann aus der Türkei, ferner die kaum bemerkte Immigration aus Osteuropa (vor allem aus Polen) und endlich die ideologisch aufgeladene ‚Heimholung‘ der so genannten „Aussiedler“ bzw. „Spätaussiedler“.